Die JENA-GEOS® erhält den Förderbescheid des BMBF für das FuE-Vorhaben „difo:stadt : Digitales Forum für Stadtentwicklung“.

Ziel des Verbundvorhabens ist die Entwicklung einer Online-Plattform zur Erhöhung der Bürgerbeteiligung und zur gleichzeitigen Optimierung der Brachflächennutzung durch den Einbezug der Bürger. Durch die Auswertung und Optimierung vorangegangener Bürgerbeteiligungsverfahren sollen Beteiligungsbarrieren und Umsetzungsprobleme effektiv gesenkt werden. Damit wird eine internetbasierte Plattform geschaffen, über die Bürgerinformation als auch –beteiligung stattfindet. Projektpartner sind die igniti GmbH aus Jena, Quaas Stadtplaner aus Weimar sowie der Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie an der FSU Jena, Professor Henn. Modellkommune ist die Stadt Jena.

Angesichts der bestehenden und zukünftigen Herausforderungen, vor denen insbesondere schrumpfende Städte und Gemeinden stehen (z. B. Leerstand und Wertverlust der Immobilien), gilt es, Bürgerinnen und Bürger stärker als bisher in Analyse- und Planungsprozesse einzubeziehen und damit aus Betroffenen aktiv Mitwirkende zu machen. Die tatsächliche Umsetzung des planerischen Grundsatzes „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ setzt beispielsweise ein intensives kommunales Flächen- und Gebäudemanagement voraus, das ohne aktive Mitwirkung der Eigentümer der Grundstücke und Gebäude nicht möglich ist. Damit diese erreicht werden kann, bedarf es vonseiten der Kommune Informationen und Interaktionen!

Mit Hilfe eines Internetportals sollen bereits vorhandene Daten so aufbereitet und visualisiert werden, dass auch ungeübte Bürger in die Lage versetzt werden, sich über stadtplanerische Aspekte in ihrer Umgebung umfassend zu informieren. Verschiedene Aspekte der Bürgerbeteiligungen sollen damit gewährleistet werden, darunter Abstimmungen (Votings) zu aktuellen Projekten, Teilnahmen an Umfragen, Umkreissuchen, Tauschbörsen oder Umnutzungsvorschläge von Brachflächen bzw. Gebäuden. Im Digitalen Forum können Bürger miteinander und mit städtischen Behörden in Kontakt treten, um konkrete Problemlösungen der Stadtentwicklung zu diskutieren.

Die JENA-GEOS® ist seit geraumer Zeit auf dem Gebiet der Bewältigung von Konflikten bei der Revitalisierung tätig. Nach einem Entwicklungsweg – ausgehend von der Altlastensanierung, über die Revitalisierung von Brachen und schließlich der systemischen Implementierung erneuerbarer Energiepotenziale – stehen für das Unternehmen heute der energetische Stadtumbau und die resiliente Stadt im Mittelpunkt. „Zunehmend mit diesen Aufgaben nehmen Fragen der Bürgerbeteiligung und Moderation Einfluss auf den Erfolg oder die Anpassung von Projekten. Smart City und smart neighborhood sind heute Begriffe, die für die Verbindung der digitalisierten Welt mit einer Neugestaltung unserer künftigen Wohnumgebung stehen. Dies ist auch ein Markt für die Ingenieure der JENA-GEOS®, an dem das Unternehmen teilhaben muss, und zu dem die Inhalte von difo:stadt essenziell gehören“, kommentiert Dr. Kersten Roselt, Projektleiter bei JENA-GEOS®, den Projektstart.