In der EnergieWerkStadt® sind unsere Experten unterwegs, um Optionen einer erneuerbaren Energieversorgung für historische Gebäudeensembles auszuloten.

Hier gab es im Sommer gleich 2 Ereignisse:

Foto: Team der EnergieWerkStadt® im Klostergarten

Von der Naturstiftung DAVID hatte die EnergieWerkStadt® den Auftrag für ein Integriertes Energetisches Quartierskonzept für das Kloster Donndorf in Nordthüringen erhalten. Beim Auftakttreffen vor Ort konnten sich die Expert:innen der EnergieWerkStadt® gemeinsam mit den Verantwortlichen der Gemeinde und den Eigentümer:innen ein Bild von der überwiegend denkmalgeschützten baulichen Anlage und der anpruchsvollen Aufgabe einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung machen: die aktuelle Wärmeversorgung erfolgt für verschiedene Gebäude über Öl, Flüssiggas, Kohle, Holz und Strom (Nachtspeicheröfen).

In den nächsten Wochen wird die energetische, städtebauliche und architektonische, ökologische wie soziale Anamnese erfolgen. Gleichzeitig werden die Potenziale für PV/Solarthermie, Geothermie und andere Energieträger ermittelt. Dann schließlich geht es zur Diskussion und Wirtschaftlichkeitsermittlung verschiedener Mischvarianten der zukünftigen Wärmeversorgung.

Bereits im Juli hatte die EnergieWerkStadt® unter Förderung der Richtlinie KlimaInvest des Freistaates einen Workshop als Energieberatung zu einer alternativen energetischen Versorgung des Gebäudeensembles der Burg Posterstein in Ostthüringen durchgeführt. Unter Mitwirkung von Experten der HKL Ingenieurgesellschaft mbH, reich.architekten bda und JENA-GEOS® wurden verschiedene energetische Optionen diskutiert, die einmal Eingang in ein Integriertes Energetisches Quartierskonzept finden können.

Foto: Teilnehmer der EnergieWerkStadt® auf dem Turm der Burg Posterstein

Herausforderung denkmalgeschützter Gebäude wie auch hier ist zunächst die Unmöglichkeit der Verlegung von Rohrsysteme für Warmwasserheizungen. Eine verbesserte Dämmung mittels Doppelverglasung impliziert hohe Ansprüche an die denkmalgerechte Fenstergestaltung und damit hohe Kosten. Ebenfalls aus Gründen des Denkmalschutzes ist PV auf dem Burgdach auszuschließen.

Ein umsetzbares energetisches Konzept, das in Folge der Anamnese im Rahmen des Quartierskonzeptes erstellt wird, muss die Temperierung der Burg durch weitere Nachtspeicheröfen oder einrichtungsintegrierte Heizflächen wie Heizteppiche und Wandstrahlplatten (Infrarot) ermöglichen. Nachtspeicheröfen oder andere batteriebasierte Speicherlösungen können mit PV eines benachbarten Scheunendach gekoppelt werden.

Die Einbindung des benachbarten Herrenhauses und der östlich angrenzenden Einfamilienhaus-Siedlung in ein Nahwärmenetz, das über ein Geothermie-Sondenfeld auf dem Vorplatz des Burgensemble versorgt wird, ist eine weitere sinnvolle Lösung.