In den letzten Jahren häuften sich gefühlt die Steinschläge, Hangrutschungen und Felsabbrüche im Raum Jena.
Anzahl und Ausmaß der Ereignisse haben sich nicht dramatisch verändert, aber die öffentliche Wahrnehmung wurde unter anderem durch die Hangsicherungsmaßnahmen am Jenzighang mitteln Faschinenkörben und durch die Felssicherung unterhalb der Dornburger Schlösser mit Fangnetze und Felsanker stark sensibilisiert.
Inspiriert durch Pressemitteilungen und Hinweise aus der Bevölkerung entschloss sich der MDR Thüringen am 19.10.2016 eine TV-Reportage zu den Ereignissen um Jena zu drehen.
Das TV-Team führte mit dem Jenaer Revierförster eine Vor-Ort-Begehung im Münchenrodaer Grund und am Fuchsturm bei Ulmers Ruhe durch.
Auch JENA-GEOS® erklärte sich zur Mitwirkung an der Reportage bereit und Andreas Schaubs erläuterte in dem Beitrag die geologischen Ursachen der Felsabbrüche.
Die Grundaussage der Darlegung war, dass seit vor mehr als 250 000 Jahren mit der Eintiefung der Saale in die Ilmtal-Saaleplatte die entstehende neue Landschaft erosionsbedingt bis heute einer permanenten Veränderung unterliegt.
Dieser geologische Prozess wird durch die urbane Erschließung und die zunehmende Nutzung der Landschaft als Sport- und Erholungsraum stärker in den öffentlichen Fokus gerückt.
Während der Dauer eines Menschenlebens vermitteln die Berghänge um Jena den Eindruck von Stabilität und Unvergänglichkeit.
Einschneidende Ereignisse wie der Felsschlag 1880 am Dohlenstein bei Kahla, bei dem schlagartig mehr als 50 000 m³ Felsmasse zu Tale gingen und die Saale aus ihrem Bett drückten, können uns aber auch einen anderen Eindruck vermitteln.
Bild 1: Blick vom Landgrafen nach Süden ins Saaletal
Bild 2: A. Schaubs erläutert die Entstehung der Jenaer Morphologie