Die JENA-GEOS® wurde von der TEAG Thüringer Energie AG mit der Oberbauleitung des Rückbaus des bisher größten Thüringer Bauwerkes betraut: dem größeren Schornstein des HKW Jena. Mit 225 m ist dieser Schornstein ein Wahrzeichen Jenas, wird aber seit geraumer Zeit nicht mehr genutzt.

Oberbauleiter Ronald Seifert ließ sich die Auffahrt nicht nehmen, um sich selbst ein Bild von der fachgerechten Ausführung der Arbeiten und vom Fortschritt des Rückbaus zu machen.

Aus luftiger Sicht brachte er uns die Bilder mit. „Tatsächlich historische Aufnahmen“, kommentierte Ronald Seifert, „denn mit dem Rückbau dieses Schornsteins existiert auch dieser beeindruckende Aussichtspunkt nicht mehr“.

Zum Hintergrund: Das HKW Jena in Winzerla wurde im Jahre 1969 errichtet. Nachdem es zunächst mit Heizöl betrieben wurde, machte sich aufgrund der Ölkrise ab 1972 die Umstellung auf Braunkohle erforderlich, wofür die beiden großen Schornsteine (185 und 225 Meter) benötigt wurden. Sie ragen über das Saaletalplateau und können somit den Rauch von Stadt und Saaletal fernhalten. Aus diesem Grunde bot sich Ronald Seifert nach der Auffahrt auch ein freier Blick über das Plateau zum Ettersberg bei Weimar.

1996 wurde das Kraftwerk nach Umbau auf Erdgas wieder in Betrieb genommen. Seitdem zählt es als größtes Dampfkraftwerk Thüringens zu den modernsten GuD-Kraftwerken in Deutschland. Das Kraftwerk wird heute von der Thüringer Energie AG betrieben. Die Prozessführung macht die Schornsteine nicht mehr erforderlich. Am 28. Juni 2018 begann daher der Abriss, der etwa ein dreiviertel Jahr andauern wird. Dabei wird mittels Spinnenbagger von oben nach unten gearbeitet, der entstehende Schutt fällt ins Innere. Mittelfristig soll auch der 185 Meter hohe Nachbarschornstein verschwinden. Wenn dann auch der ‚kleine Bruder‘ abgerissen ist, würde der Jentower das höchste Bauwerk im Freistaat sein.