Natürlich vorkommende huminstoffhaltige Substrate wie z. B. sogenannte „Huminsande“ existieren in verschiedenen Variationen beispielsweise als Begleiter von Braunkohleflözen und können als Abraum in Braunkohletagebauen kostengünstig erschlossen und in fast unendlichen Mengen gewonnen werden.

Die JENA-GEOS® verfolgt seit langem die Idee, Huminsande zur kostengünstigen Abreinigung von Schad- und Störstoffen aus fluiden Medien oder aus Prozessablüften zu verwenden.

Die lagerstättenspezifischen Eigenschaften der Huminsande sind genetisch bedingt jedoch sehr vielfältig, was sich auf unterschiedliche Adsorptionsraten und Beladungskapazitäten für die Abreinigung von Schadstoffen auswirkt.

Daher verfolgten Forschungsprojekte das Ziel, die Eignung für bestimmte Medien und Schadstoffe zu prüfen, wie auch die Huminsande in cellulosehaltige Stützgerüste einzubauen. Da die Entsorgung der beladenen Huminsande die Wirtschaftlichkeit wiederum beeinträchtigt, wurde in einem weiteren Ansatz die Idee verfolgt, die Huminsande mikrobiell zu besiedeln, um die Schadstoffe nicht nur zu adsorbieren, sondern auch abzubauen.

Verwertbares Ergebnis der langjährigen Arbeiten, zuletzt erfolgreich mit den Forschungspartnern Friedrich-Schiller-Universität Jena (Inst. für Mikrobiologie) und der UGN-Umwelttechnik aus Gera ist nun das erteilte Patent ‚Verfahren zur Anwendung eines aus Lagerstätten stammenden Huminsandes zum Abbau von Schad- und Störstoffen in fluiden Medien‘.

Die aktuelle Situation mit zunehmender Belastung von Ab- und Grundwässern mit endokrinen Substanzen, Antibiotika, radioaktiven Markern, Keimen und Viren lässt Anwendungen der Huminsande in Reinigungsanlagen erwarten.

Der Forschungsbericht ‚Nachhaltige Abtrennung von Schadstoffen und Gerüchen in Prozessablüften durch Anwendung natürlicher huminstoffhaltiger Substrate‘ kann hier eingesehen werden.

Die Funktionsfähigkeit eines neuartigen Systems, mit dem Schadstoffe zunächst an Pellets adsorbiert und anschließend über Mikroorganismen abgebaut werden, konnte damit erfolgreich nachgewiesen werden.