Die JENA-GEOS® ist am Aufbau einer zukunftsfähigen Wasserstoff-Versorgung beteiligt. Unsere Geologen – in diesem Falle der Geothermie-Bereich um Marcus Meisel – begutachteten im Auftrag der Thüringer Energie Speichergesellschaft (TEP) in einer ersten Vorstudie die Eignung der geologischen Speicherstruktur Kirchheilingen für eine künftige Einlagerung von Wasserstoff.
Die prinzipielle Realisierbarkeit dieser zukunftsfähigen Wasserstoffspeicherung in einer ehemaligen Erdgas-Lagerstätte bzw. -Speicherstruktur wurde im Rahmen der Ergebnisvorstellung am 17.10.2022 durch unser Team bestätigt. Die Studie zeigt prägnant Chancen und Risiken auf und gibt zielführende Hinweise auf die durchzuführenden Umstellmaßnahmen.
Die Einspeisung von Wasserstoff unter Nutzung einheimischer Speicherpotenziale ist Bestandteil des Projektes TH2ECO der Ferngas Netzgesellschaft und ihrer Partner.
Das Projekt verbindet Stromerzeugung aus Windkraft in der nördlichen Mitte Thüringens mit der Erzeugung von grünem Wasserstoff aus Erneuerbare-Energien-Anlagen. Mit der Nutzung des Wasserstoffs vornehmlich für Wärme und Mobilität im Großraum Erfurt wird der Nukleus für eine umfängliche Wasserstoffwirtschaft, ein „H2-Ökosystem“ gelegt. Perspektivisch kann die H2-Leitung an die nationale H2-Infrastruktur und darüber hinaus an den „European Hydrogen Backbone“ angeschlossen werden. Dies ermöglicht den Import von CO2-neutralem Wasserstoff aus ganz Europa, wodurch weitere Verbraucher aus Industrie und Mobilität sowie der Wärmemarkt klimaneutral und kosteneffizient versorgt werden können.
Mit der Umstellung einer vorhandenen Erdgasleitung auf Wasserstoff wird die Versorgung mit Wasserstoff in großen Mengen möglich. Die Wasserstoffleitung verbindet die zukünftigen Elektrolyseanlagen aus dem Thüringer Becken mit den Verbrauchern in der Stadt Erfurt. Der Speicher Kirchheilingen kann sowohl zur saisonalen Lagerung wie auch zur Pufferung z. B. von Lastspitzen eine bedeutende Rolle spielen.
„Wir freuen uns, mit unserer Expertise zur Nutzung einheimischer Potenziale wie den geologischen Speicherstrukturen zum Aufbau einer zukünftigen fossilfreien Energieversorgung beitragen zu können“, kommentiert Geologin Sandra Franke, die die Ergebnisse unserer Studie präsentierte. Und: „Wasserstoffspeicherung in solchen Strukturen ist Neuland, gerade bei karbonatischen Wirtsgesteinen. Die prinzipielle Machbarkeit für diesen speziellen Speicher konnten wir dank unserer Expertise prognostizieren. Wir wollen aber die Überlegungen weiterführen, wie kleine und größere, bekannte wie vielleicht noch unbekannte Strukturen eine lokale Rolle bei der Wasserstoffspeicherung spielen können. Dabei sind neben dem Nachweis der Dichtheit der Strukturen die Interaktionen von Wasserstoff mit dem Speichergestein aus physikochemischer wie mikrobiologischer Sicht nicht nur von hohem wissenschaftlichen Interesse, sondern maßgebend für Nutzung und Betriebsweise solcher Speicher.“
Das Projekt kann nun in die nächste Phase „Erarbeitung des Umstellplanes“ überführt werden.
Teile dieser Meldung wurden aus der Pressemeldung der Ferngas Netzgesellschaft mbH zitiert.