Mit der Bewilligung des Projektantrages ‚TRAIL – Transformation im ländlichen Raum’ ist die JENA-GEOS innovativer Partner in einem neuen thüringischen Verbundprojekt zur Umsetzung der Energiewende, gefördert vom BMWi im Rahmen des Programmes EnEff Stadt.

Die Projektidee entstand bereits vor mehr als 3 Jahren zwischen Experten der Bauhaus-Universität und der JENA-GEOS. Aus der täglichen Praxis der beteiligten Ingenieure resultiert die Erfahrung, dass die Umsetzung der Energiewende im ländlichen Raum nicht ausschließlich vom Stand der energetischen Technik und den vorhandenen Potenzialen allein, sondern auch von einem Geflecht verschiedenster, auch subjektiver Kriterien abhängig ist. Daher müssen und sollen auch jene Gegebenheiten vor Ort Berücksichtigung finden, die die Umsetzung eines energetischen Umbaus signifikant beeinträchtigen oder gar verhindern.

Ziel des Vorhabens TRAIL ist es daher, für kleinere ländlich geprägte Gemeinden (unter 10.000 Einwohnern) komplexe, gleichzeitig aber überschaubare Lösungsansätze aufzuzeigen und zu erproben, um umsetzbare und bezahlbare Handlungsoptionen für Energieeinsparungen, den effizienten Energieeinsatz und den Einbezug von erneuerbaren Energien abzuleiten – auch unter den Bedingungen eines signifikanten Rückganges der Landbevölkerung.

Die Lösungsansätze sollen ganz konkrete Hilfestellungen geben. Je nach Voraussetzung und den örtlichen Gegebenheiten werden sie aufzeigen, wie eine erste, hinreichend verlässliche Datenbasis geschaffen werden kann, wie diese sukzessive konkretisiert wird, wie Ratsbeschlüsse vorbereitet werden sollten, Bürger eingebunden werden können und welche Partner für die Planung und Umsetzung angesprochen werden müssen. Dabei muss und soll der organisatorische und finanzielle Aufwand durch die Gemeinden leistbar sein. Oberstes Ziel ist es, die Eingangshürden in den Gemeinden zur Beschäftigung mit der Energie- und hier im Besonderen mit der „Wärmewende“ so niedrig wie möglich zu gestalten und gleichzeitig erste belastbare Aussagen abzuleiten. Die Erreichung dieses Ziels wird durch den Aufbau eines prozessorientierten softwaregestützten Entwicklungs- und Moderationsmodells maßgeblich unterstützt.

Die JENA-GEOS ist im Verbundvorhaben für die Erneuerbaren-Energie-Potenziale, das Flächenmanagement sowie ökologische Fragestellungen zuständig. Die Forschungsarbeiten aus unserem Hause sollen zu einer hohen ökologischen Nachhaltigkeit der energetischen Transformation im ländlichen Raum beitragen. Innovativer Lösungsansatz ist die Entwicklung von Methoden, wie mit verhältnismäßigem Mitteleinsatz eine ökologisch hohe Nachhaltigkeit bei der energetischen Transformation in kleineren ländlich geprägten Gemeinden erreicht werden kann. Der mit der energetischen Transformation geschaffene Mehrwert kann als Wertsteigerung monetarisiert werden.

Mit der ThEGA – Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH konnte ein professioneller Projektkoordinator gewonnen werden. Weitere Verbundpartner sind Quaas Stadtplaner (Weimar), ThINK (Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz GmbH Jena), igniti GmbH (Jena), die Bauhaus-Universität Weimar, Professur Betriebswirtschaftslehre im Bauwesen, und der Institutsteil Angewandte Systemtechnik (AST) des Fraunhofer IOSB Ilmenau.