Die JENA-GEOS ist Verbundpartner im Projekt „Innovative und wissensbasierte Quartiersentwicklung für ein energie- und ressourceneffizientes Wohnen“ (INNOWATER). Das von der Bauhaus-Universität Weimar unter Professor Silvio Beier initiierte und geleitete Verbundprojekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.

Die Entwicklung und orientierende Erprobung intelligenter Systeme zur Nutzung von Regenwasser und gereinigtem Grauwasser aus den Wohnquartieren als automatisiertes Bewässerungswasser für Flächen mit Siedlungsgrün ist ein zentrales Ziel dieses Vorhabens.

Um Regen- bzw. Grauwasser effizient und bedarfsgerecht verfügbar zu machen, bedarf es einer Speicherung und intelligenter Regelungskonzepte. Grauwasserspeicher auf kommunaler Ebene sind bislang nicht etabliert, erhalten jedoch im Kontext des Klimawandels eine immer größere Bedeutung. Hierfür ist eine autonome Steuerung gefragt, die Bedarfe frühzeitig erkennt und eine zielgerichtete Wasser- und Bodenbewirtschaftung im urbanen Raum eröffnet.

Bei der Planung dezentraler Konzepte zum Wassermanagement stellen sich weitere Herausforderungen wie fehlende spezifische Regelungen im Wasser- und Baurecht für eine Niederschlagsbewirtschaftung, die Risiken dezentraler Lösungen (z. B. technische Instandhaltung etc.) und zudem Widerstände von Eigentümern und Investoren.

Auf Basis bestehender Quartiersauswertungen der JENA-GEOS sowie an einem konkreten Untersuchungsraum, dem Quartier Bergmannsgrün der Vivawest Wohnen GmbH wird mit dem Projekt aufgezeigt, welche Potentiale die Weiterentwicklung des urbanen Wohnumfeldes entfaltet und welche technischen und organisatorischen Lösungen für die Herausforderungen eines klimaangepassten urbanen Grünflächenmanagements möglich sind.

Das Quartier Bergmannsgrün in Dortmund-Huckarde

Weitere Verbundpartner sind die Technische Universität Hamburg, die Hochschule Hamm-Lippstadt und die HVG Grünflächenmanagement GmbH in Gelsenkirchen. Im Projekt assoziiert sind zudem die VIVAWEST Wohnen GmbH sowie die Emschergenossenschaft/Lippeverband (EGLV), beide mit Sitz in Essen.

Hintergrund:

Seit nunmehr 15 Jahren hat die JENA-GEOS auf dem Fachgebiet des energetischen Umbaus von Bestandsquartieren vorgedacht und Methoden eines systemischen Ansatzes für die Transformation entwickelt. Heute wirken die Ingenieur:innen zudem im Verbund der Genossenschaft EnergieWerkStadt® e.G. und entwickeln Integrierte Energetische Quartierskonzepte für Wohngebiete und Dörfer über die Förderrichtlinie KfW 432. Die langjährige Beschäftigung mit dem Thema führt auch zur ganzheitlichen Prognose zukünftiger Entwicklungen. Mit der Initiative smood® – smart Neighborhood hat die JENA-GEOS quartiersskalierte Technologien mitentwickelt. Die Einbeziehung weiterer Themen wie blaugrüne Infrastruktur, Biodiversität und Naturschutz u.v.m. sowie die Entwicklung von Teilhabe und Lokalen Ökonomien führen im systemischen Ansatz zur Entwicklung neuer Lebensqualität.
Projektziel der JENA-GEOS ist die Nutzung der Ergebnisse für die praktischen Ingenieursarbeit.