Die JENA-GEOS® hat im Auftrag der Stadtwerke Weimar eine erste Studie zu den geothermischen Potenzialen und den verfahrenstechnischen Möglichkeiten der Erdwärmenutzung für das gesamte Stadtgebiet von Weimar vorgelegt.

Unser Bereichsleiter Geothermie, Diplomgeologe Marcus Meisel äußert sich zufrieden zum Abschluss der Arbeit: „In Zeiten stark zunehmender Nachfrage vieler Kunden nach möglichen geothermischen Nutzungen an einzelnen Standorten gehen die Stadtwerke Weimar hier einen anderen Weg: Top-down einen Überblick verschaffen, um später an geeigneten Standorten die Aussagen zu vertiefen und konkrete Nutzungen vorzubereiten. Die Studie schafft so die Grundlage für eine systematischen Erschließung und Einbindung in bestehende oder neue Wärmeversorgungssysteme.“

Die geowissenschaftliche Arbeit liefert Informationen für einzelne ‚Stockwerke‘ wie den tiefengeothermischen Potenzialen (Petrothermie und Hydrothermie), den mitteltiefen Wärmequellen bis hin zu den vielfältigen oberflächennahen geothermischen Potenzialen. Der differenzierte Aufbau der Stockwerke, die Lage von Störungszonen sowie Raumwiderstände erlauben die Rayonierung der für die geothermische Nutzung besser oder weniger geeigneten Gebiete. Die jeweilige technische Durchführbarkeit, mögliche Ergiebigkeiten sowie Risiken und Kosten einer geothermischen Erschließung komplettieren die Aussagen. So können Standortbewertungen abgegeben werden, die als Grundlage und Entscheidungshilfe für das weitere Vorgehen hinsichtlich einer Nutzung des geothermischen Potenzials im Stadtgebiet von Weimar dienen.

Stark schematisierter Schnitt durch den etwa 2 km breiten Ilmtal-Graben bei Weimar (modifiziert nach (T. Kammerer und C. Michel 1997)

Geschäftsführer Dr. Kersten Roselt: „Beauftragt noch vor der Eröffnungsbilanz der neuen Bunderegierung und vor dem Krieg in der Ukraine, hat die Arbeit in kurzer Zeit an Brisanz gewonnen. Die Nachfrage steigt durch die zeitnah erforderliche Substitution von russischem Erdgas enorm, aktuell vor allem im gewerblichen Bereich. Wir erwarten auch ein Übergreifen in den kommunalen Sektor und bei der Wohnungswirtschaft. Jede alternative Wärmequelle kann essenzielle Bedeutung erlangen.
Heute können wir von den Vorarbeiten profitieren, die wir in den vergangenen 15 Jahren mit Untersuchungen und vielbeachteten Forschungsprojekten in Thüringen geleistet haben. Auch unsere Kompetenzen zur Tiefengeothermie bis in Bereiche von 7.000 m Tiefe werden wieder angefragt.“