Anfang des kommenden Jahres startet unser von der Thüringer Aufbaubank gefördertes FuE-Projekt TH2ROCK zur Suche potenzieller geologischer Strukturen zur Wasserstoffspeicherung.

Angesichts der absehbaren verstärkten Nutzung von Wasserstoff als Energieträger erlangen die im Untergrund Thüringens vorhandenen natürlichen geologischen Speicherstrukturen aktuelle energiepolitische Bedeutung. Daraus ist die Aufgabe abzuleiten, diese geologischen Strukturen für die Einspeicherung von Wasserstoff im Sinne eines saisonalen Puffers für erneuerbar erzeugte Energie nutzbar zu machen. Die Einspeisung von reinem Wasserstoff stellt gegenüber früher praktizierter Erd- oder Stadtgasspeicherung völlig neue Herausforderungen an bestehende bekannte und noch zu detektierende Speicherstrukturen.

Im Projekt werden daher potenzielle Strukturen in Thüringen identifiziert und deren prinzipielle (struktur-)geologische Eignung für die Wasserstoff-Einspeisung untersucht. Dafür werden geeignete Gesteine im Untergrund von Thüringen gesucht, die eine entsprechende Dichtigkeit des Speichers gewährleisten. Zum anderen werden die Wechselwirkungen von Speichergestein und Wasserstoff untersucht. Dies wird mittels experimenteller Simulationen der unterirdischen Speicherbedingungen für Gesteinsproben im Labor umgesetzt. Dabei liegt das Augenmerk auf der potenziellen Entwicklung von Begleitgasen und Mineralumwandlungen, die durch den Kontakt des Gesteins mit Wasserstoff entstehen können. Das Projekt liefert einen Beitrag zum Kenntnisstand von sicheren und wirtschaftlich nutzbaren Untergrundspeicherstrukturen in Thüringen.

Unser Workflow in TH2ROCK

Das Projekt werden wir als Leader in bewährter Kooperation mit dem IAB Institut für Angewandte Bauforschung Weimar durchführen.

Projektleiterin Dr. Sandra Franke: „In einer von Elektrolyseuren, Speichern und Netzen getriebenen fachlich-technischen Diskussionen um die Wasserstoff-Transformation wird oft vergessen, dass wir in Thüringen und anderen Bundesländern über geologische Speicherstrukturen verfügen, die als Gasspeicher ihren Dienst getan haben und nun für die Wasserstoffspeicherung bereitstehen, wenn sie entsprechend ertüchtigt werden können. Hier können wir als Geolog:innen einen wichtigen Beitrag leisten.“

Dolomit im Dünnschliffpräparat