Im mitteldeutschen Wirtschaftsmagazin ARGOS erscheint der Artikel „Aquiferspeicher-Beitrag zur alternativen Wärmeversorgung“ von Marcus Meisel, Annelie Papsdorf und Dr. Kersten Roselt aus unserem Hause.

Der Artikel bezieht sich auf die Studie aquistore, die im Auftrag der Innovationsregion Mitteldeutschland zur Erschließung von Aquiferen für eine saisonale Wärmespeicherung in Mitteldeutschland erstellt wurde. Diese Studie klärt die grundsätzlichen Fragen der Adaption internationaler und nationaler Technologien auf die Verhältnisse innerhalb der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland im Länderdreieck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sie enthält die Darstellung der regionalen Verbreitung von Aquiferspeichern in einem Atlas, betrachtet die Auswirkungen der Speicherung auf die Umwelt, die technische Anbindung an Wärmeversorgungslösungen in den Netzen bzw. Gebäuden, die Wirtschaftlichkeit sowie die Genehmigungsfähigkeit. Unter der Leitung der JENA-GEOS®-Ingenieurbüro GmbH wurde die Studie mit den Partnern der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Inst. f. Mikrobiologie), der e7 UG Leipzig sowie der Energieberatung Bernd Felgentreff, Leipzig, erstellt.

Seither nimmt die Diskussion zum Thema Aquiferspeicherung signifikant zu. Unser Haus konnte zwischenzeitlich eine umfangreiche Machbarkeitsstudie zur Aquiferspeicherung für das Städtische Klinikum in Karlsruhe fertigstellen. Weitere Expertisen – gerade für Standorte in Mitteldeutschland – sind in Arbeit. Hier ist das Potenzial besonders groß.

Auszug aus dem Aquiferatlas mit der Verbreitung von für die Wärmespeicherung geeigneter Aquifere

Der Aquifer-Atlas zeigt, dass theoretisch 40 % der Fläche der Metropolregion für eine saisonale Einspeicherung von Wärme oder Kälte geeignet sind. Die Aquifere sind dabei ungleich innerhalb der Metropolregion verteilt. Die Stadt Leipzig weist auf ca. 90 % ihrer Fläche Grundwasserleiter im Untergrund auf. In einigen Teilgebieten existieren sogar mehrere Grundwasserleiterkomplexe übereinander, was eine Einspeicherung unterschiedlicher Temperaturen in verschiedenen Stockwerken erlaubt. Die Ergebnisse bestätigen ein enorm hohes Potenzial für die saisonale Speicherung zukunftsfähiger alternativer Wärmeversorgungssysteme.

Aquiferspeicher lassen sich meist günstiger als Sondenfelder erschließen und brauchen nur wenig Erschließungsraum. Damit wir sie sinnvoll nutzen können, müssen die Vorlauftemperaturen von Heizanlagen deutlich gesenkt werden. Daher sind künftig signifikant mehr Flächentemperierungen zur Gebäudeheizung einzubauen.

Die Wärmegestehungskosten für die Speicherung von Wärme in Aquiferspeichern betragen 7 – 11 ct/kWh. Vor dem Krieg in der Ukraine lag der Gaspreis bei 14,15 ct/kWh, die Prognosen überschlagen sich augenblicklich.

Die Ingenieur:innen der JENA-GEOS® arbeiten weiter an Lösungen zur Nutzung der Aquiferspeicher. Hinweise zu weiteren Ergebnissen liefert der Artikel.

Hier geht es zum Artikel

Komplette Dokumentationen des Projektes aquistore